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Talsperre Bautzen

Lage: Lausitz
Zweck: Hochwasserschutz, Brauchwasserversorgung, Niedrigwasseraufhöhung | aktueller Füllstand
Bauzeit: 1968 bis 1975
Probestau: 1974 bis 1977
Inbetriebnahme: 1977

Die Talsperre Bautzen liegt nordöstlich der Stadt Bautzen und wird durch das Wasser der Spree gespeist. Gebaut wurde die Stauanlage zwischen 1968 und 1975, um das Kraftwerk Boxberg konstant mit Brauchwasser zu versorgen. Für den Bau der Talsperre mussten die Bewohner der beiden Dörfer Malsitz und Nimschütz umgesiedelt werden. Im Gebiet der ehemaligen Orte erstreckt sich nun die mit einer Fläche von fast fünf Quadratkilometern zweitgrößte Talsperre Sachsens. Obwohl der Bau der Anlage erst 1975 vollständig abgeschlossen wurde, begann bereits 1974 ihr dreijähriger Probestau. Seit 1977 befindet sich die Talsperre Bautzen im Dauerbetrieb. Sie wurde zwischen 1999 und 2002 komplett saniert.

Zu den Aufgaben und Funktionen der Talsperre Bautzen gehören vor allem der Hochwasserschutz, die Brauchwasserversorgung, die Niedrigwasseraufhöhung, die Wasserversorgung für das Kraftwerk Boxberg sowie die Teichwirtschaft und Fischerei, die Flutung von Tagebaurestlöchern, die Energiegewinnung und der Tourismus.

An der Talsperre Bautzen wird Strom durch Wasserkraft erzeugt und ins Stromnetz eingespeist. 2017 wurde am Entnahmeturm eine epilimnische Wasserentnahme eingebaut, die die Verbesserung der Wasserqualität maßgeblich unterstützen soll.

Die Talsperre Bautzen, unmittelbar vor den Toren der Stadt, ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Seit Jahrzehnten ist sie ein Paradies für Angler und Naturfreunde. Einheimische sowie Erholungs- und Aktivurlauber kommen hier auf ihre Kosten. Zelten, Rudern, Segeln und Angeln sind an dem EU-Badegewässer möglich. Am Ostufer der Talsperre steht den Badegeästen ein Strandabschnitt zur Verfügung. Entlang der Strandpromenade gibt es verschiedene Freizeitangebote

Um die Talsperre herum führt ein Radweg. Dieser wurde 2011 fertig gestellt und schließt sich an das städtische Radwegenetz an. In der Umgebung gibt es außerdem zahlreiche Gaststätten, Hotels und Privatunterkünfte sowie einen Minigolfplatz.

grafische Darstellung der Talsperre Bautzen
Schematische Übersicht der baulichen Anlagen der Talsperre Bautzen  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen
Betreiber Landestalsperrenverwaltung
Betrieb: Spree / Neiße
Gewässermanagement Bautzen
Gestautes Gewässer Spree
Absperrbauwerke zwei Erdschüttdämme mit bituminöser Außenhautdichtung und Untergrundabdichtung
Instandsetzungen / Rekonstruktionen 1985 bis 1987
1999 bis 2002 (Komplexsanierung)
Einzugsgebiet 310,5 km²
Stauraum 44,63 Millionen m³
Höhe über der Gründungssohle 18,75 m
Höhe der Dammkrone 171,75 m über NN
Kronenlänge und -breite Dammtrasse I: 1.652 m x 5,3 m
Dammtrasse III: 426 m x 5 m
Bauwerksvolumen 950.000 m³

Charakteristisch für die Hauptsperre der Talsperre Bautzen sind ihre beiden Absperrbauwerke (Dammtrasse I und III): zwei getrennt voneinander angeordnete Erdschüttdämme gleicher Bauart aus Sand und Kies. Auf der Wasserseite sind sie durch eine bituminöse Außenhaut abgedichtet. Damit die künstlich hergestellten Dämme nicht unterströmt werden, wurde eine 25 bis 30 Meter tiefe Dichtwand eingebaut. Unabhängig von den beiden Absperrbauwerken sind die Hochwasserentlastungsanlage und die Auslaufbauwerke angeordnet.

Vorsperre Oehna

Die Vorsperre Oehna riegelt die Spree an der gleichnamigen Ortschaft mittels eines Schüttdammes ab und ist der Talsperre Bautzen vorgelagert. Sie ist für den kontrollierten Rückhalt der von der Spree antransportierten Stoffe und Sedimente erforderlich. 

Im Rahmen der 1999 begonnenen Komplexsanierung wurde erstmals eine Beräumung der Vorsperre durchgeführt. Hierbei wurden insgesamt 216.000 Kubikmeter Kiese und Sedimente abgebaggert und entsorgt. 

Bauzeit

1968 bis 1975

Gestautes Gewässer

Spree

Absperrbauwerk

Erdschüttdamm mit zentraler Kerndichtung aus Lößlehm

Stauraum

1,14 Millionen m³

Höhe über der Gründungssohle

10,7 m

Höhe der Bauwerkskrone

171,53 m über NN

Kronenlänge und –breite

102 m x 3 m

Bauwerksvolumen

30.000 m³


Vorbecken Neumalsitz

In Neumalsitz bei Bautzen staut ein Straßendamm das Neumalsitzer Wasser und einige andere Bachläufe zu einem Vorbecken. Dieses Becken hat sich hervorragend in die Landschaft eingepasst und dient gegenwärtig naturnahen und fischereilichen Zwecken.

Bauzeit

1968 bis 1975

Gestautes Gewässer

Neumalsitzer Wasser

Absperrbauwerk

Homogener Erddamm (Straßendamm)

Stauraum

0,05 Millionen m³

Höhe über der Gründungssohle

5,2 m

Höhe der Dammkrone

170,68 m über NN

Kronenlänge und –breite

201,2 m x 10 m

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