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Dörnthaler Teich

Luftbild eines Sees umgeben von Bäumen und Feldern
Der Dörnthaler Teich entspricht in Größe und Funktion einer Trinkwassertalsperre.  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Fotograf: Albrecht Holländer

Lage: Olbernhau, Erzgebirge
Zweck: Brauchwasserbereitstellung, Hochwasserschutz, Fischerei
Bauzeit: 1842 bis 1844 (Vorgänger Gläserteich 1787 bis 1790)
Inbetriebnahme: 1844

Von allen Anlagen der Revierwasserlaufanstalt hat der Dörnthaler Teich mit 17,10 Metern über dem Gelände den höchsten Staudamm. Auch wenn sich der historische Name gehalten hat, ist der Dörnthaler Teich aufgrund seiner Größe und Funktion eine wichtige Trinkwassertalsperre.

Der Dörnthaler Teich entstand zwischen 1842 und 1844 durch einen Ersatzneubau des Gläserteiches. Dieser war in der dritten Blüte des Freiberger Bergbaus zwischen 1787 und 1789 gebaut worden. Damals stieg der Wasserbedarf des Freiberger Bergbaus so sehr, dass Kurfürst Friedrich August III. im Jahr 1787 den Befehl für den Bau des Vorgängers des Dörnthaler Teiches gab.

Der Gläserteich wurde bereits während der Bauarbeiten sowie nach seiner Fertigstellung mehrmals vergrößert. Aus den ursprünglich geplanten 6,80 Metern Dammhöhe wurden so bis 1789 rund 11,60 Meter. Um dem Wassermangel im Freiberger Revier zu begegnen, wurden in den 1840er Jahren neue Röschen (wasserführende Stollen) geplant, die Wasser aus der Flöha überleiten sollten. Soviel Wasser konnte der bisherige Teich nicht aufnehmen. Zwischen 1842 und 1844 wurde etwa 380 Meter unterhalb der alten Sperrstelle ein neuer Damm gebaut und das Volumen dadurch verfünffacht. Der Gläserteich wurde komplett zurückgebaut und die Materialien für den Neubau des Dörnthaler Teiches verwendet.

Der Bau des Teiches wurde als »Notstandsarbeit« durchgeführt, eine Art Arbeitsbeschaffung für die unter Missernten und allgemeiner Not leidenden Erzgebirgler. Bis zu 1.600 Menschen fanden gleichzeitig Arbeit auf der Baustelle – eingeteilt in Kompanien zu 100 Mann. Dadurch konnte der Teich zwei Jahre früher fertiggestellt werden als geplant. Zwischen 2021 und 2023 wurde die Talsperre komplett saniert und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht.

Der Dörnthaler Teich hat eine überregionale Bedeutung für die Wasserbereitstellung. Er ist ein wichtiger Ausgleichsspeicher für die Rohwasserüberleitung aus der Talsperre Rauschenbach. Das Wasser wird im Dörnthaler Teich zwischengespeichert und von hier aus verteilt – entweder zur Wasserversorgung der Regionen Freiberg, Freital und Dresden oder an die Talsperre Saidenbach.

Auf dem Gelände des Teiches befindet sich seit 2008 die Flussmeisterei Dörnthal. Dafür wurde das Teichhaus ausgebaut und durch weitere Gebäude ergänzt. Die Flussmeisterei gehört ebenfalls zur Landestalsperrenverwaltung Sachsen. Sie ist zuständig für die Unterhaltung der Gewässer I. Ordnung inklusive der Hochwasserschutzanlagen in der Region Freiberg.

Baden und Wassersport sind am Dörnthaler Teich nicht erlaubt. Seit 2002 ist er zudem als Teil eines europäischen Naturschutzgebietes – des Flora-Fauna-Habitats »Freiberger Bergwerksteiche« – besonders geschützt.

Betreiber Landestalsperrenverwaltung Sachsen
Betrieb: Freiberger Mulde / Zschopau
Staumeisterei Revierwasserlaufanstalt Freiberg (RWA)
Gestautes Gewässer Haselbach, RWA Führung (Kunstgraben)
Einzugsgebiet 4,57 km²
Jahreszuflusssumme 2,05 Mio. m³
Vollstau 560,94 m ü. NN
Stauziel 560,44 m ü. NN
Wasserstand bei Vollstau 15,50 m
Gesamtstauraum 1,423 Mio. m³
Stauoberfläche bei Vollstau 0,195 km²
Absperrbauwerk Zonierter Erdschüttdamm mit wasserseitiger Dichtungszone und Tarrasmauer
Höhe über Gründungssohle 19,30 m
Höhe über Talsohle 17,10 m
Kronenlänge 300,00 m
Kronenbreite 4,00 m

 

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