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Talsperre Lichtenberg

Blick vom Ufer mit hohen Gräsern auf einen See mit Staumauer und Wald im Hintergrund, darüber blauer Himmel © Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Fotograf: Kirsten J. Lassig

Lage: Osterzgebirge
Zweck: Trinkwasserversorgung, Hochwasserschutz, Niedrigwasseraufhöhung, Energieerzeugung | aktueller Füllstand
Bauzeit: 1966 bis 1975
Inbetriebnahme: 1975

Die Talsperre Lichtenberg liegt im Osterzgebirge weniger als 20 Kilometer südlich von Freiberg. Insgesamt neun Jahre, von 1966 bis 1975, dauerte der Bau der Talsperre. Noch vor Beginn der Arbeiten mussten 230 Einwohner von Dittersbach, Burkersdorf und Lichtenberg umgesiedelt werden. 45 Häuser mussten der geplanten Talsperre weichen.

Der 300 Meter lange Staudamm der Talsperre staut das Flüsschen Gimmlitz zu einer etwa 100 Hektar großen Wasserfläche. In der Nähe des Dammes ragt ein markanter Turm aus dem Wasser. Er hat zwei wichtige Funktionen: Zum einen wird hier das Rohwasser für die Trinkwasseraufbereitung entnommen. Zum anderen dient er als Hochwasserentlastung, wenn zu viel Wasser in die Talsperre strömt.

Das Rohwasser für die Trinkwasseraufbereitung gelangt von der Talsperre Lichtenberg zu den Wasserwerken Lichtenberg und Freiberg. Von dort aus wird schließlich das Trinkwasser bis nach Neuhausen sowie nach Freiberg und in seine Umgebung verteilt. 

Darüber hinaus ist die Talsperre eine wichtige Zwischen- und Verteilstation für Wasser aus der Talsperre Rauschenbach, das über die Revierwasserlaufanstalt Freiberg bis zur Talsperre Klingenberg transportiert werden kann. Eine weitere wichtige Aufgabe der Talsperre Lichtenberg ist der Hochwasserschutz. Ihr Wasser kommt aber auch bei der Stromerzeugung zum Einsatz.

Wegen ihrer Funktion als Trinkwasserspeicher kann in der Talsperre Lichtenberg nicht gebadet oder Wassersport betrieben werden. Angeln ist mit einer entsprechenden Erlaubnis jedoch möglich. Durch ihre Lage in einer Waldlandschaft hat sich die Talsperre zu einem beliebten Anziehungspunkt für Wanderer entwickelt. Die Staudammkrone ist für Fußgänger freigegeben.

Betreiber Landestalsperrenverwaltung Sachsen
Betrieb: Freiberger Mulde / Zschopau
Staumeisterei Lichtenberg
Gestaute Gewässer Gimmlitz
Dittersbacher Dorfbach
Absperrbauwerk Steinschüttdamm mit bituminöser Außenhautdichtung und gerader Achse
Einzugsgebiet 38,798 km²
Gesamtstauraum 15,6 Millionen m³
Höhe über der Gründungssohle 46 m
Höhe über der Talsohle 42,8 m
Höhe über der Dammkrone 497,3 m über NN
Kronenlänge und -breite 300 m x 6 m
Bauwerksvolumen 600.000 m³
Garantierte Abgabe an Wildbett 2,2 Millionen m³ / Jahr

 

Das Absperrbauwerk ist ein so genannter Steinschüttdamm. Er besteht aus quarzreichen Biotitgneis-Steinen, die im Mittel einen Durchmesser von 1 Meter haben. Eine Außenhaut aus Asphaltbeton dichtet den Staudamm ab. Auf der Wasserseite hat er eine Neigung von 1 : 2, auf der Luftseite ist die Böschung mit 1 : 1,5 etwas steiler. Hier ziehen sich außerdem zwei Absätze, so genannte Bermen, die gesamte Böschung entlang.

Aus massivem Stahlbeton sind der Entnahmeturm, das anschließende zweigeteilte Grundablassgewölbe sowie die Herdmauer. Die 345 Meter lange Herdmauer bildet am Fuß des Staudammes den Abschluss der Dichtung. Außerdem befindet sich in ihr ein 3,2 Meter hoher und 2,2 Meter breiter Kontrollgang.

Der Untergrund unter dem Staudamm musste vor dem Bau der Sperre abgedichtet werden. Hierzu wurde ein zweireihiger Dichtungsschleier bis zu einer Tiefe von 25 Metern in den Boden getrieben: 20.750 laufende Bohrmeter, 1.345 Tonnen Zement, 35 Tonnen Ton und 3 Tonnen Chemikalien waren erforderlich. Auf diesem Dichtungsschleier gründet die Herdmauer.

Blick vom Damm über das Gelände und den See mit Wald im Hintergrund
Die Vorsperre Dittersbach dient der Vorreinigung des Wassers, ehe es in die Talsperre Lichtenberg übergeleitet wird.   © Landestalsperrenverwaltung Sachsen

Im Bereich des Zuflusses der Talsperre befinden sich zwei kleine Vorbecken und eine Vorsperre. Während die Vorbecken insbesondere dem Rückhalt von Sediment aus der Gimmlitz und dem Dittersbacher Dorfbach dienen, hat die Vorsperre die Aufgabe, die Wasserqualität in der Hauptsperre zu verbessern und zu vergleichmäßigen. Die Vorbecken müssen durch die vielen Ansammlungen häufig beräumt werden.

Vorsperre Dittersbach

Bauzeit

1970 bis 1974
Inbetriebnahme: 1975

Gestaute Gewässer

Gimmlitz
Dittersbacher Dorfbach

Absperrbauwerk

Steinschüttdamm mit Lehmkerndichtung und gerader Achse

Einzugsgebiet

34,68 km²

Gesamtstauraum

0,54 Millionen m³

Höhe über der Gründungssohle

14,7 m

Höhe über der Talsohle

13,3 m

Höhe der Mauerkrone

496,8 m über NN

Kronenlänge und -breite

250 m x 5 m

Bauwerksvolumen

62.505 m³

 

Vorbecken Dittersbach

Bauzeit

1968 bis 1971
Inbetriebnahme: 1972

Gestautes Gewässer

Dittersbacher Dorfbach

Absperrbauwerk

Homogener Erddamm mit gekrümmter Achse und Steinschüttung

Einzugsgebiet

2,15 km²

Gesamtstauraum 0,007 Millionen m³

Höhe über der Gründungssohle

7,32 m

Höhe über der Talsohle

6,52 m

Höhe der Dammkrone

501,32 m über NN

Kronenlänge und -breite

130 m x 9 m

Bauwerksvolumen

13.927,6 m³

 

Vorbecken Burkersdorf

Bauzeit

1968 bis 1970
Inbetriebnahme: 1972

Gestautes Gewässer

Gimmlitz

Absperrbauwerk

Erddamm mit Lehmkerndichtung und gekrümmter Achse

Einzugsgebiet

31,9 km²

Gesamtstauraum

0,021 Millionen m³

Höhe über der Gründungssohle

9,53 m

Höhe über der Talsohle

6,48 m

Höhe der Dammkrone

499,13 m über NN

Kronenlänge und -breite

196 m x 9 m

Bauwerksvolumen

18.204,6 m³

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