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Mittlerer Großhartmannsdorfer Teich

Liftbild eines Sees
Der Mittlere Großharmannsdorfer Teich staut den Landhainbach für die Brauchwasserversorgung der Umgebung.  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Fotograf: Albrecht Holländer

Lage: Großhartmannsdorf, Erzgebirge
Zweck: Brauchwasserbereitstellung, Hochwasserschutz, Badegewässer, Fischerei
Bauzeit: 1726 - 1732
Inbetriebnahme: 1732

Als jüngster der drei Großhartmannsdorfer Teiche verbindet der Mittlere Großhartmannsdorfer Teich die Obere Revierwasserlaufanstalt – die vor allem zur Trinkwasserversorgung genutzt wird – mit der Unteren Revierwasserlaufanstalt – dem wichtigsten Brauchwasserlieferanten der Freiberger Industrie.

Seine Existenz verdankt der Teich einer anhaltenden Trockenperiode in den 1710er und 1720er Jahren und dem damit verbundenen Wassermangel für den Bergbau. Um diesem entgegenzuwirken, ordnete der sächsische Kurfürst Friedrich August I. (August der Starke) 1712 den Bau eines weiteren Wasserspeichers an. Mit dem Bau des „Neuen Teiches“ – so wird der Kunstteich auch genannt – wurde aber erst 1726 begonnen. Obwohl das Bauende nicht dokumentiert ist, wird die Bauzeit auf sechs bis acht Jahre geschätzt. Der Grund für die lange Bauzeit waren Grundstücksstreitigkeiten. Der Freiberger Bergbau brauchte die neuen Speicherkapazitäten jedoch dringend. Deshalb wurde zwischenzeitlich der Obersaider Teich errichtet, der auch heute noch besteht.

Mit 632 Metern hat der Mittlere Großhartmannsdorfer Teich den längsten Staudamm innerhalb der Revierwasserlaufanstalt Freiberg. Kurz nach seiner Fertigstellung führten starke Niederschläge zu Rissen im Damm, so dass er umfangreich saniert werden musste. Im Laufe der Jahre wurden weitere Reparaturen und Verbesserungen durchgeführt. So erhielt der Damm 1815 eine elliptisch gemauerte Teichröhre mit gusseisernem Gerinne als Grundablass. 1840 folgten eine Lehmdichtung und Tarrassmauer sowie 1842 ein Striegelhaus und Teichfluter.

Um 1900 wurde der Freiberger Silbererzbergbau zunehmend unrentabel und man ließ diesen über einen Landtagsbeschluss allmählich auslaufen. Die Revierwasserlaufanstalt bekam deshalb 1914 eine neue Funktion: Im „Drei-Brüder Schacht“ und im „Konstantinschacht“ wurden zwei mit Wasser betriebene Kavernenkraftwerke eingerichtet. Der Mittlere Großhartmannsdorfer Teich diente bis zum Abschalten des letzten Kraftwerkes 1972 dem Betrieb des Elektrizitätswerkes.

Der Mittlere Großhartmannsdorfer Teich ist innerhalb der aktiven Revierwasserlaufanstalt Freiberg ein wichtiger Knotenpunkt für die Brauchwasserversorgung der Freiberger Industrie. Er wird außerdem als naturnahes Badegewässer genutzt.

Betreiber Landestalsperrenverwaltung Sachsen
Betrieb: Freiberger Mulde / Zschopau
Staumeisterei Revierwasserlaufanstalt Freiberg (RWA)
Gestautes Gewässer Landhainbach, RWA Führung (Kunstgraben)
Einzugsgebiet  1,80 km²
Jahreszuflusssumme  0,63 Mio. m³
Vollstau  503,25 m ü. NN
Stauziel  503,25 m ü. NN
Wasserstand bei Vollstau 7,78 m
Gesamtstauraum 0,464 Mio. m³
Stauoberfläche bei Vollstau 0,121 km²
Absperrbauwerk Erddamm mit wasserseitiger Dichtungszone (Zonendamm) und Tarrasmauer
Höhe über Gründungssohle 10,40 m
Höhe über Talsohle 9,20 m
Kronenlänge 632,00 m
Kronenbreite 17,20 m
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