Fachinformationen
Hier finden Sie Fachinformationen wie Studien, Stellungnahmen und Analysen zu den Themen der Landestalsperrenverwaltung Sachsen.
Die Nitratbelastung der Trinkwassertalsperren ist eng mit dem Einsatz von anorganischen Stickstoffdüngern (Mineralien) und organischen stickstoffhaltigen Düngern (Gülle, Jauche, Mist) verbunden. Kamen um 1900 rund 2,8 Kilogramm Dünger auf einen Hektar, waren es 1990 schon 125 Kilogramm.
Der eigentliche Anstieg der Nitratkonzentration in den sächsischen Trinkwassertalsperren begann Anfang der 1970er Jahre mit der Intensivierung der Landwirtschaft in der damaligen DDR. Bis zur politischen Wende wurde der Einsatz von mineralischen Stickstoffdüngern verfünffacht.
Damit konnte die Futtermittelproduktion gesteigert werden, was wiederum zu höheren Viehbeständen führte. Die anfallenden Tierexkremente wurden häufig auf Felder im Umkreis der Tierproduktionsanlagen gebracht, um Transportkosten zu sparen. Das führte zu einer massiven Überdüngung dieser Flächen. Eine der Folgen war eine ständig steigende Nitratkonzentration in den sächsischen Trinkwassertalsperren.
Seit den 1990er Jahren hat die Nitratbelastung in den sächsischen Trinkwassertalsperren deutlich abgenommen (siehe Grafik). Das zeigt die Auswertung von Daten seit 1970 durch die Landestalsperrenverwaltung Sachsen. Damit weisen Talsperren, die aus Oberflächenwasser gespeist werden, einen gegenteiligen Trend zu den steigenden Nitratkonzentrationen in einzelnen Grundwasserbereichen auf.
Die Einzugsgebiete der sächsischen Trinkwassertalsperren werden überwiegend land- oder forstwirtschaftlich genutzt. Bei keiner einzigen wurde der Nitrat-Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter annähernd erreicht. In den Einzugsgebieten mit überwiegend landwirtschaftlicher Nutzung liegt die mittlere Nitratkonzentration im Rohwasser der Trinkwassertalsperren derzeit deutlich unter 20 Milligramm pro Liter, in den Einzugsgebieten mit überwiegend forstwirtschaftlicher Nutzung sogar unter zehn Milligramm pro Liter. Damit werden die Forderungen der Trinkwasserverordnung bereits von Seiten des Rohwassers in vollem Umfang erfüllt.
Möglich wurde dieses Ergebnis durch den Rückgang der Tierbestände nach der politischen Wende, die Sanierung der Einzugsgebiete Mitte bis Ende der 1990er Jahre sowie durch langjährige feste Partnerschaften mit der Landwirtschaft. In Kooperationsverträgen zwischen Landwirtschaft und Wasserwirtschaft wird vor allem auf die ganzjährige Begrünung des Ackerlandes mit Zwischenfrüchten geachtet. Auch gibt es eine hohe Akzeptanz von gewässerschonenden Düngemethoden und konservierender Bodenbearbeitung.
Hochwasserrückhaltebecken werden heute meist als sogenannte „Grüne Becken“ errichtet. Das bedeutet, nur bei Hochwasser wird Wasser eingestaut. Wie aber wirkt sich der eher seltene Hochwasserbetrieb auf Tiere und Pflanzen im Stauraum aus?
In mehreren Hochwasserrückhaltebecken im Erzgebirge hat die Landestalsperrenverwaltung dazu eine ökologische Studie durchgeführt. Dabei wurde der Zustand der Becken rund 50 Jahre nach ihrem Bau und etwa zehn Jahre nach einem extremen Hochwasser dokumentiert. Daraus lassen sich Rückschlüsse ziehen, welche Verhältnisse mittel- bis langfristig auch an neuen Beckenstandorten zu erwarten sind.
Die Studie wurde Ende 2015 fortgeschrieben: Für das Hochwasserrückhaltebecken Buschbach ist sie um Informationen zu Käfern, Spinnen, Tagfaltern und Heuschrecken ergänzt worden.
Hinweise und Anregungen zur Studie können Sie gerne an Naturschutz@ltv.sachsen.de übermitteln.
- Zusammenfassung (Teil 1) (*.pdf, 0,49 MB)
- Auswertung (Teil 2) (*.pdf, 22,89 MB)
- Ergebnisdokumentation (Teil 3a) (*.pdf, 22,99 MB)
- Protokolle der Biotoperfassung (Teil 3b) (*.pdf, 21,26 MB)
- Fotos (Teil 4) (*.pdf, 88,24 MB)
- Fauna am Hochwasserrückhaltebecken Buschbach (Teil 5) (*.pdf, 4,47 MB)
- Karten (*.pdf, 40,17 MB)