Talsperre Falkenstein
Lage: Vogtland
Zweck: Hochwasserschutz, Energieerzeugung | aktueller Füllstand
Bauzeit: 1971 bis 1975
Inbetriebnahme: 1977
Die Talsperre Falkenstein liegt im Vogtland am Stadtrand von Falkenstein. Ihr Damm staut das Wasser der Weißen Göltzsch, die später als Göltzsch bei Greiz in die Weiße Elster mündet.
Gebaut wurde die Talsperre zwischen 1971 und 1975. Sie ging jedoch erst zwei Jahre später offiziell in Betrieb und lieferte Brauchwasser an die einheimische Textilindustrie wie der „Plauener Gardine – Werk Falgard“. Mit dem Niedergang dieser Industrie in der Region fiel auch der Bedarf an Brauchwasser weg.
Heute dient die Talsperre vor allem dem Hochwasserschutz. Auch leistet sie durch die garantierte Wildbettabgabe einen Beitrag zur Gewässerökologie in der Göltzsch. Eine kleine Wasserkraftanlage produziert außerdem Strom für den Eigenbedarf.
- Faltblatt: Die Talsperre Falkenstein
- Pressemitteilung vom 29.09.2016 Bauarbeiten an der Talsperre Falkenstein - Stauspiegel um zwei Meter abgesenkt
- Pressemitteilung vom 17.10.2013 Talsperre Falkenstein wird entleert - Talsperrenschieber werden untersucht
Die Talsperre Falkenstein ist ein offizielles EU-Badegewässer und hat sich nicht zuletzt aus diesem Grund zu einem beliebten Naherholungszentrum entwickelt. Neben einem Natur-Freibad gibt es am Stausee auch einen Bootsverleih und einen Wasserspielplatz. Außerdem ist das ausgedehnte Wanderwegenetz rund um die Talsperre bei Ausflüglern sehr beliebt.
Betreiber |
Landestalsperrenverwaltung Sachsen Betrieb: Zwickauer Mulde / Obere Weiße Elster Staumeisterei Muldenberg / Falkenstein |
Instandsetzungen / Rekonstruktionen |
1996 (Sanierung der Dammkrone) |
Gestautes Gewässer | Weiße Göltzsch |
Gesamteinzugsgebiet | 13,7 km² |
Mittlerer Jahreszufluss | 6,5 Mio. m³ |
garantierte Wildbettabgabe | 30 l/s |
Gesamtstauraum | 1,19 Mio. m³ |
davon Betriebs- und Reserveraum | 0,94 Mio. m³ |
Gewöhnlicher Hochwasserrückhalteraum | 0,25 Mio. m³ |
Maximale Beckentiefe | 25 m |
Absperrbauwerk | Steinschüttdamm mit Betonkerndichtung und gerader Achse |
Höhenlage des Staudammes | 564,50 m ü. NN |
Kronenlänge | 234 m |
Kronenbreite | 3,30 m |
Maximale Höhe über Gründungssohle | 27 m |
Bauwerksvolumen | 141.000 m³ |
Das über 230 Meter lange Absperrbauwerk der Talsperre Falkenstein ist ein Steinschüttdamm mit gerader Achse und einer Innendichtung aus Beton. Für den Bau des Dammes wurde als Schüttmaterial Phyllit verwendet. Aus dieser Gesteinsart sind große Teile des Erzgebirges bis hinein ins Vogtland aufgebaut.
Die Innendichtung aus Beton ist an der Krone einen Meter und am Fuß zwei Meter stark. Sie besteht aus einzelnen Feldern, die fünf bis 7,5 Meter breit sind. Kupferbleche dichten die Feldfugen ab. Der Betonkern steht mit einer Gelenkfuge auf einem Fundament, das bis zum festen Phyllitfelsen reicht. Um den Untergrund weiter abzudichten, wurde Zement bis in 20 Meter Tiefe in die Klüfte und Risse gepresst. An der Luftseite des Dammes schließt im Fußbereich an den Betonkern eine Splittschicht an, die den Staudamm entwässert. Über eine Sickerleitung am Dammfuß wird das Wasser abgeleitet.
Von außen wird der Damm an der Luftseite mit Rasen und an der Wasserseite mit einer Steinschüttung geschützt. 2004 wurde die Dammkrone saniert. Dabei erhielt auch die Fahrbahn einen neuen Belag.