Stauanlagen
In Sachsen wurden bereits vor 500 Jahren die ersten Wasserspeicher angelegt. Der Bergbau blühte. Über Kunstgräben wurde das Wasser in die Bergwerke geleitet, wo es vor allem für den Erzbergbau benötigt wurde. So entstanden beispielsweise die Revierwasserlaufanstalt Freiberg und die Galgenteiche in Altenberg.
Ende des 19. Jahrhunderts hielt der industrielle Aufschwung in Sachsen Einzug. Die Bevölkerung wuchs – und mit ihr auch der Wasserbedarf. Es wurden im großen Umfang Talsperren und Wasserspeicher gebaut. Aus dieser Zeit stammen unter anderem die Talsperren Einsiedel und Werda. Vor allem in den Flusstälern wurde die Besiedlung mit der Zeit immer dichter, so dass die Menschen sich und ihr Hab und Gut mehr und mehr vor Hochwasser schützen mussten. Dazu wurden neben Deichen auch Hochwasserrückhaltebecken für den Hochwasserschutz angelegt – wie etwa Teile des heutigen Hochwasserrückhaltebeckensystems im Osterzgebirge.
Sachsen hat nach Nordrhein-Westfalen die meisten Talsperren in Deutschland. Die Mehrzahl dieser großen Wasserbauwerke – 25 Trinkwasser- und 31 Brauchwassertalsperren sowie 25 Hochwasserrückhaltebecken, sechs Wasserspeicher und ein Polder – gehören dem Freistaat Sachsen. Sie werden von der Landestalsperrenverwaltung bewirtschaftet und zumeist multifunktional genutzt. Neben den bereits genannten Nutzungen sind sie auch für die Niedrigwassersteuerung, die Elektroenergieerzeugung und den Tourismus von Bedeutung und bilden landschaftsprägende Elemente im Freistaat.