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Talsperre Malter

Luftbild der Staumauer und Anlagen der Talsperre © Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Fotograf: Foto + Co. Peter Schubert

Lage: Dippoldiswalde, Osterzgebirge
Zweck: Brauchwasserbereitstellung, Hochwasserschutz, Naherholung, Energiegewinnung | aktueller Füllstand
Bauzeit: 1908 - 1913
Inbetriebnahme: 1913

Bereits seit 1864 gab es mehrere Anläufe, ein Staubecken im Weißeritztal zu bauen. Die Besitzer der Wassermühlen und Triebwerke an der Roten Weißeritz baten das königliche Finanzministerium nach den beiden außerordentlich trockenen Jahren 1862 und 1863 darum, Sammelteiche einzurichten. Doch offensichtlich verlief die Eingabe im Sande.

Im Jahr 1892 schlossen sich alle, die das Weißeritzwasser wirtschaftlich nutzen wollten, zu einem Verein zusammen. Ziel der Weißeritztalsperrengenossenschaft war es, nicht nur in regenarmen Perioden die Flusspegel zu erhöhen, sondern auch einen wirksamen Hochwasserschutz zu ermöglichen. Den endgültigen Ausschlag für den Bau einer Talsperre gab dann letztendlich auch das verheerende Julihochwasser von 1897. Die Fluten zerstörten 320 Häuser und rissen 19 Menschen in den Tod.

Die Talsperre Malter wurde von 1908 bis 1913 im Tal der Roten Weißeritz südlich von Dresden gebaut. Noch heute dient sie hauptsächlich dem Hochwasserschutz und der Brauchwasserbereitstellung. Außerdem wird an der Talsperre Elektroenergie erzeugt.

Da aus dem Wasser der Talsperre Malter kein Trinkwasser gewonnen wird, hat sie sich zu einem beliebten Naherholungsgebiet entwickelt. Besucher können sich zwischen drei Strandbädern und zwei Zeltplätzen entscheiden. Auf der Talsperre kann man auch rudern, paddeln und windsurfen. Angler finden hier einen guten Fang. Und wer weder aufs noch ins Wasser will, kann den Stausee umwandern und die herrliche Landschaft genießen.

Betreiber Landestalsperrenverwaltung Sachsen
Betrieb: Oberes Elbtal
Staumeisterei Weißeritz
Gestautes Gewässer Rote Weißeritz
Einzugsgebiet 108,76 km²
Vollstau 333,00 m ü. NN
Stauziel 326,50 m ü. NN
Wasserstand bei Vollstau 29,00 m
Gesamtstauraum 9,86 Mio. m³
Stauoberfläche bei Vollstau 0,84 km²
Absperrbauwerk Bruchsteinmauer mit gekrümmter Achse und Intze-Keil
Höhe über Gründungssohle 36,4 m
Höhe über Talsohle 29,6 m
Kronenlänge 193 m
Kronenbreite 6,6 m (mit luftseitiger Auskragung)
Sanierung 2015 bis 2021 (Komplexsanierung)

 

Die Staumauer der Talsperre Malter ist eine Gewichtsstaumauer mit gekrümmter Achse. Sie besteht aus Bruchsteinmauerwerk und wurde auf grauem Biotitgneis mit einem Sohlenfeinbeton gegründet. Auf der Wasserseite wurde ein etwa ein Meter starker Schutzmantel aus Beton schwalbenschwanzförmig in den Staumauerkörper eingebunden. Dahinter liegt die Dichtung der Stauwand. Die Staumauer besitzt ein stark verzweigtes Entwässerungssystem. Querverbindungen münden in senkrechte Dräns und werden von dort über Sammelleitungen im Grundablassstollen entwässert. Die Staumauer ist 193 Meter lang und hat eine Höhe von 37 Metern über der Gründungssohle. Am Mauerfuss ist sie rund 31 Meter stark. Über die Mauerkrone führt eine Straße mit einem Fußweg, die die Orte Paulsdorf und Malter verbindet.

Luftbild eines Sees neben Häusern und umgeben von Grün
Vorsperre der Talsperre Malter  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Fotograf: Foto + Co. Peter Schubert

Die Talsperre Malter verfügt über eine Vorsperre. Sie trägt den Namen der Hauptsperre, besitzt jedoch einen Damm aus einem anderen Material. Besteht die Talsperre Malter aus Bruchsteinen, so handelt es sich bei der Vorsperre Malter um einen Erd- und Steinschüttdamm. Die Stauwurzel reicht bis an den Stadtbereich von Dippoldiswalde heran. Die Vorsperre dient vor allem der Zurückhaltung absetzbarer Stoffe und muss daher regemäßig beräumt werden.

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