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Hochwasserrückhaltebecken Neuwürschnitz

Luftbild vom Hochwasserrückhaltebecken Neuwürschnitz
Das Hochwasserrückhaltebecken Neuwürschnitz liegt an der A72 und wurde 2017 fertig gestellt.  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Fotograf: Albrecht Holländer

Lage: Oelsnitz, Erzgebirge
Zweck: Hochwasserschutz
Bauzeit: 2014 - 2017
Inbetriebnahme: 2017

Das Hochwasserrückhaltebecken liegt südlich von Neuwürschnitz direkt an der Autobahn A72. Es ist ein grünes Becken, das nur bei Hochwasser eingestaut wird. Das Becken verbessert den Hochwasserschutz entlang der Würschnitz bis hinein nach Chemnitz erheblich.

Vor dem Bau des Beckens wurde das Gebiet vor allem land- und forstwirtschaftlich genutzt. Im jetzigen Stauraum wuchsen vor allem Fichten. Diese wurden durch Baumarten ersetzt, die widerstandsfähiger gegen Einstau sind. Es wurde Bergahorn gepflanzt und Heckenstrukturen angelegt. Die intensiv bewirtschafteten Felder wurden in Grünland umgewandelt. So entstand eine Auenlandschaft, die vielen Arten einen Lebensraum bietet.

In der Vergangenheit kam es an der Würschnitz immer wieder zu großflächigen Überschwemmungen, die beträchtliche Schäden hinterließen. Deshalb wurden nach dem Hochwasser 2002 mehrere Standorte für Hochwasserrückhaltebecken untersucht. Die Untersuchungen zeigten, dass der einzig wirksame und realisierbare
Standort am Beuthenbach bei Neuwürschnitz liegt.

Die Planung für das Becken begann im Jahr 2008. Bereits zwei Jahre später konnten die Pläne zur Genehmigung eingereicht werden. Baubeginn war dann im März 2014. Nach nur drei Jahren Bauzeit wurde das Hochwasserrückhaltebecken im Mai 2017 fertiggestellt.

Damit sich die Verschlüsse am Auslaufbauwerk nicht durch Schwemmgut, Geschiebe und Geröll zusetzen oder beschädigt werden, wurde vor dem Damm eine Wildholzsperre gebaut.

Wenn der Beuthenbach die Wildholzsperre passiert hat, fließt er in einer Ökoschlucht durch den Staudamm. So können Fische und andere Tiere das Bauwerk ungehindert passieren. Der Durchlass ist 6,60 Meter breit und nach oben offen, damit so viel Licht wie möglich in die Schlucht dringen kann. Das Gerinne und die Fließverhältnisse in der Ökoschlucht sind naturnah gestaltet. So wurde mit Hilfe von Steinen ein mäandrierender Flusslauf geschaffen, den Fische auch bei Niedrigwasser durchschwimmen können. Landtiere können den Damm über einen Weg neben dem Gewässer durchqueren. Auch dieser wurde an die Bedürfnisse der Tiere angepasst und naturnah gestaltet.

Das Becken ist eine Hochwasserschutzanlage und darf nicht betreten werden. Es liegt jedoch in der Nähe eines Waldes, den Anwohner gern für Spaziergänge nutzen.

Betreiber Landestalsperrenverwaltung Sachsen
Betrieb: Freiberger Mulde / Zschopau
Flussmeisterei Chemnitz
Gestautes Gewässer Beuthenbach
Einzugsgebiet 12,00 km²
Jahreszuflusssumme 4,60 Mio. m³
Vollstau 437,50 m ü. NN
Stauziel 426,90 m ü. NN
Wasserstand bei Vollstau 10,60 m
Gesamtstauraum 1,029 Mio. m³
Absperrbauwerk Steinschüttdamm mit Sickerprisma
Höhe über Gründungssohle 18,95 m
Höhe über Talsohle 11,50 m
Kronenlänge 550,00 m
Kronenbreite 5,00 m

 

Das Absperrbauwerk des Hochwasserrückhaltebeckens Neuwürschnitz ist ein Steinschüttdamm mit einer innenliegenden Asphaltbetondichtung. Daran angeschlossen ist ein Dichtungsschleier, der bis zu 15 Meter in den Untergrund reicht. Die Steinschüttung ist mit Oberboden bedeckt und begrünt.

Der Damm ist 12,50 Meter hoch, die Dammkrone 535 Meter lang und fünf Meter breit. Der Damm hat mehrere Bermen, auf denen sich Kontrollwege befinden. Diese dienen der Wartung der Anlage und dürfen durch Besucher nicht betreten werden.

In den Damm wurde ein Auslaufbauwerk mit einer Stauwand integriert. Dort befinden sich die Hochwasserentlastungsanlage und die beiden Betriebsauslässe, die bei Hochwasser automatisch geschlossen
werden.

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