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Erzengler Teich

Blick auf eine Rutsche die in einem See steht
Seit 1931 ist der Erzengler Teich ein Badegewässer.  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Fotograf: Albrecht Holländer

Lage: Brand-Erbisdorf, Erzgebirge
Zweck: Brauchwasserbereitstellung, Hochwasserschutz, Badegewässer, Fischerei
Bauzeit: 1569 - 1570 
Inbetriebnahme: 1570

Der Erzengler Teich ist Teil der Revierwasserlaufanstalt Freiberg. Der Kunstteich wird aus dem Münzbach gespeist und ist durch Kunstgräben und Röschen (wasserführenden Stollen) mit den anderen Teichen der Revierwasserlaufanstalt Freiberg verbunden.

Das erste Mal erwähnt wird der Erzengler Teich 1570 in einem Bericht von Martin Planer, dem damaligen Bergmeister in Freiberg. Ursprünglich diente er als privater Bergwerksteich für die Erzengel Fundgrube, die sich zwischen der Krauseschen Mühle und dem heutigen Konstantinteich befand. Sein Wasser bekam der Teich über den südwestlichen Arm des Münzbaches (ehemals Rathsbach) und den Kohlbach Kunstgraben, der bereits Mitte des 16. Jahrhunderts angelegt wurde. Mit Hilfe des Wald- und des Schindelhausschützes wurde das Wasser entweder direkt in die Grube »Sonne und Gottes Gabe« an der heutigen Kohlenstraße geleitet oder im Erzengler Teich aufgestaut.

Nachdem der Erzengler Teich bereits mehrere Jahre durch die Revierwasserlaufanstalt genutzt wurde, kaufte sie den privaten Kunstteich im Jahr 1848 endgültig.

Im Jahr 1864 wurde der damalige Stollnfaktor Gustav Adolph Franke mit der Überprüfung des Erzengler Teiches beauftragt. In seinem Bericht verwies er auf Beschädigungen an der Tarrasmauer, verschiedenen Gerinnen und der Abzugsrösche. Daraufhin wurde der Teich umfassend saniert. Dabei erhöhte man den Damm um 1,5 Ellen (ca. 85 cm) und tauschte die hölzernen durch eiserne Gerinne aus. Außerdem erhielt die Wasserseite eine neue Lehmdichtung und die Tarrasmauer wurde ausgebessert. Auch die baufällige verformte Abzugsrösche wurde nebst Striegelhaus und allen technischen Einrichtungen neu gebaut.

Nach dem endgültigen Ende des Freiberger Bergbaus 1914 änderte sich auch die Nutzung des Erzengler
Teiches. Er diente fortan der Brauchwasserversorgung und versorgte bis 1972 das Revierelektrizitätswerk. Auf Drängen des Brand-Erbisdorfer Bürgermeisters begannen im Frühjahr 1912 die Planungen einer Badeanstalt. Im Mai 1931 wurde zwischen der Kommune und der Revierwasserlaufanstalt Freiberg ein Vertrag geschlossen und der Teich konnte fortan auch als Badeteich benutzt werden.

Heute wird der Erzengler Teich aber auch als Fischereigewässer und Naherholungsgebiet genutzt. Seine Hauptaufgabe ist jedoch, Brauchwasser für die Industrie in der Region bereitzustellen. Innerhalb der Revierwasserlaufanstalt Freiberg dient er als Ausgleichs-, Zwischen- und Reservespeicher. Dafür wird das im Erzengler Teich gespeicherte Wasser über den Münzbach in den Rothbächer Teich abgegeben.

Seit 1931 gibt es am Erzengler Teich ein Wald- und Naturbad. Der Teich ist ein  EU-Badegewässer. Auch Angler und Erholungssuchende kommen hier auf ihre Kosten.

Betreiber Landestalsperrenverwaltung Sachsen
Betrieb: Freiberger Mulde / Zschopau
Staumeisterei Revierwasserlaufanstalt Freiberg (RWA)
Gestautes Gewässer Münzbach, RWA Führung (Kunstgraben)
Einzugsgebiet 3,00 km²
Jahreszuflusssumme 0,76 m³
Vollstau 494,83 m ü. NN
Stauziel 494,72 m ü. NN
Wasserstand bei Vollstau 4,61 m
Stauoberfläche bei Vollstau 0,08 km²
Absperrbauwerk Zonierter Erddamm mit wasserseitiger Dichtungszone und Tarrasmauer
Höhe über Gründungssohle 6,00 m
Höhe über Talsohle 5,04 m
Kronenlänge 204 m
Kronenbreite 6,80 m
Sanierung 1864

 

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