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Talsperre Koberbach

Luftbild eines Sees mit Campingplatz und Feldern drumherum
Die Talsperre Koberbach ist ein ausgewiesenes EU-Badegewässer.  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Matthias Kaiser

Lage: Werdau bei Zwickau
Zweck: Hochwasserschutz, Naherholung, Angelsport | aktueller Füllstand
Bauzeit: 1926 - 1929
Inbetriebnahme: 1929

Die Talsperre Koberbach - oder auch »Kober«, wie sie von Einheimischen genannt wird -  liegt zwischen den Städten Werdau und Crimmitschau im Ort Langenhessen im Landkreis Zwickau. Sie staut das Wasser des Koberbachs, einem Nebenfluss der Pleiße, sowie des Erdbachs.

Die Talsperre wurde in nur drei Jahren von 1926 bis 1929 gebaut. Das Absperrbauwerk ist ein 327 Meter langer Erdschüttdamm mit gerader Achse. Mit seinem Bau schrieb man ein Stück Geschichte. Denn dies war der erste moderne Erdschüttdamm in Deutschland.

Bis in die 1990er Jahre diente die Talsperre der Brauchwasserversorgung für die Textilindustrie im Großraum Crimmitschau. Heute sind ihre Hauptfunktionen der Hochwasserschutz sowie die Naherholung. Mit einem Gesamtstauraum von fast drei Millionen Kubikmetern gehört sie zu den kleineren Stauanlagen in Sachsen. Über einen Entnahmeturm im Staubecken mit anschließendem Stollen kann das Wasser kontrolliert abgegeben werden.

Die Talsperre ist ein beliebtes Ausflugsziel und Naherholungsgebiet. Der Stausee ist ein ausgewiesenes EU-Badegewässer und bietet ideale Bedingungen für verschiedene Wassersportarten. Aber auch Wanderer und Angler schätzen das Gewässer sehr. Am See gibt es mehrere Campingplätze für einen entspannten Urlaub und ganz in der Nähe sogar ein Autokino.

Betreiber Landesalsperrenverwaltung Sachsen
Betrieb: Zwickauer Mulde / Obere Weiße Elster
Staumeisterei Koberbach
Gestautes Gewässer Koberbach, Erdbach
Einzugsgebiet 22,72 km²
Jahreszuflusssumme 4,76 Mio. m³
Vollstau 275,00 m ü. NN
Stauziel 274,50 m ü. NN
Wasserstand bei Vollstau 14,49 m
Gesamtstauraum 2,9 Mio. m³
davon gewöhnlicher Hochwasserrückhalteraum 0,199 Mio. m3
Stauoberfläche bei Vollstau 0,422 km²
Absperrbauwerk Zonierter Erdschüttdamm mit geneigter Innendichtung aus Lehm und gerader Achse
Höhe über Gründungssohle 24,60 m
Höhe über Talsohle 19,80 m
Kronenlänge 327,50 m
Kronenbreite 5,00 m
Sanierung 2005 bis 2006 (Instandsetzung Hochwasserentlastungsanlage, Betriebswege, Befestigung Dammkrone), 2009 bis 2011 (Erneuerung der gesamten wassertechnischen Ausrüstung im Entnahmeturm und Betonsanierung), 2018 bis 2019 (Ersatzneubau Sickerwasserleitungssystem, Erneuerung der Messtechnik)

 

Der Staudamm der Talsperre Koberbach wurde in den 1920er-Jahren als erster moderner Erdschüttdamm Deutschlands errichtet. Der Bau war eine große Herausforderung, denn nur in Kalifornien gab es einen vergleichbaren Damm. Dieser brach jedoch durch ein Erdbeben. Deshalb wurde in Koberbach noch einmal umgeplant und eine zusätzliche Dammverstärkung eingebaut.

Der Damm hat eine gerade Achse und eine geneigte Innendichtung aus Lehm. Diese ist an der Dammkrone zwei Meter dick, am Dammfuß 3,50 Meter. Für die Untergrundabdichtung sorgt ein 8,50 Meter breiter Lehmsporn, der bis zu 2,50 Meter in den Untergrund reicht.

Über der Lehmschicht befindet sich auf der Wasserseite eine zwei Meter dicke Deckschicht aus bindigem Material – dem sogenannten Rotliegenden. Darauf wurde eine 30 bis 60 Zentimeter dicke Schutzschicht aus Grobschotter aufgetragen. Auf der Luftseite besteht der Damm ebenfalls aus Rotliegendem. Darauf befindet sich eine Mutterbodenschicht mit Rasen.

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