Übergabe der Elbe-Schutzlinie «Dresden-Stetzsch-Gohlis-Cossebaude»
Der Hochwasserschutz für die Dresdner Ortsteile Stetzsch, Kemnitz, Gohlis und Cossebaude ist fertiggestellt. Umweltminister Thomas Schmidt nahm gemeinsam mit Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler, Oberbürgermeister Dirk Hilbert und zahlreichen Bürgern die fünf Kilometer lange Hochwasserschutzlinie am 18. August 2017 symbolisch bei einem Bürgerfest in Betrieb.
Wie groß und komplex diese Bauaufgabe im westlichsten Zipfel des Dresdner Stadtgebietes war, ist nicht auf den ersten Blick erkennbar. Fünf Kilometer Deich an der Elbe wurden erneuert und höher aufgebaut. Ein Teil wurde rückgebaut, um dem Fluss mehr Raum zur Entfaltung zu geben. Neben dem eigentlichen Deich wurden für den angestrebten verbesserten Hochwasserschutz zusätzlich einige sehr leistungsfähige technische Einrichtungen erstellt. Zur Einweihung im Rahmen eines Bürgerfestes wurde deshalb das Projekt noch einmal detailliert von Heinz Gräfe, Geschäftsführer der Landestalsperrenverwaltung, und dem Leiter des Betriebes Obere Elbe, Eckehard Bielitz, erläutert. Unter den Gästen der Übergabe in Gohlis waren Landtagspräsident Matthias Rößler, Umweltminister Thomas Schmidt und Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert.
Die Schutzlinie beginnt an der Elbbrücke der A9 in Dresden-Kemnitz und findet ihren Abschluss am Damm des Unterbeckens des Pumpspeicherwerkes in Niederwartha. Aus Platzgründen wurde im Bereich des alten Dorfes eine 850 Meter lange Hochwasserschutzmauer mit mobilen Elementen ausgeführt. Die mobilen Elemente werden vom Regiebetrieb Zentrale Technische Dienste der Stadt Dresden betreut. Mit Dammbalkensystemen aus Aluminiumprofilen werden die Deichscharten verschlossen. Neben dem Elberadweg kreuzen vor allem auch Wirtschaftswege der Landwirtschaft, für die Überfahrten angelegt wurden, die Deichlinie. Vor dem Deich befinden sich die historische Windmühle und ein zur Speisung des Unterbeckens dienendes Funktionsgebäude. Zwei sehr leistungsfähige Pumpwerke wurden in Gohlis errichtet, deren Fassaden und die Form des Ziegeldachs mit aufgesetzten Ochsenaugengauben dem Ortsbild angepasst wurden. Sie können über eine Kette von unterirdisch verbunden Brunnen das Gebiet entwässern.
Bis zu einem Abflusswert der Elbe von 4.370 Kubikmeter pro Sekunde sind nun alle vier links der Elbe liegenden Stadtteile zwischen Autobahn und Eisenbahnlinie Dresden-Coswig geschützt. Damit kann ein Hochwasser wie 2013 den Kemnitzern, Stetzschern, Gohlisern und Cossebaudern nichts mehr anhaben. Zur Anlage gehört eine Überlaufstrecke, damit sie auch im Fall höherer Abflüsse standsicher bleibt. Dadurch kann das Wasser auf die hinter dem Deich liegenden Agrarflächen laufen. Die Finanzierung der Anlage von 39 Millionen Euro erfolgte aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und aus dem von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushalts des Freistaates Sachsen.