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Untersuchungsstellen

Laborantin der Untersuchungsstelle Plauen
Jedes Jahr werden rund 15.000 Proben aus den sächsischen Talsperren in den Untersuchungsstellen auf verschiedene Parameter wie pH-Wert und Nitrat untersucht.  © Lansdestalsperrenverwaltung Sachsen / Fotograf Jan Gutzeit

Die Landestalsperrenverwaltung kontrolliert die Wasserqualität all ihrer Talsperren und Speicher. Dafür werden regelmäßig Proben aus den Stauseen und ihren Zuflüssen entnommen. Die Proben werden den drei Untersuchungsstellen der Landestalsperrenverwaltung ausgewertet.

Regelmäßig untersucht werden neben Trinkwassertalsperren auch Brauchwasserspeicher, die teilweise auch touristisch genutzt werden. Besonders bei Unfällen und Havarien in den Einzugsgebieten der Gewässer ist es wichtig, dass sofort Proben genommen und ausgewertet werden. Nur so kann in kürzester Zeit gehandelt werden.

Zahlreiche automatische Messstationen ergänzen die umfangreiche Überwachung. Ihre Messdaten werden digital an die Untersuchungsstellen übermittelt. Sie dienen vor allem der Früherkennung von Wasserbelastungen.

 

Die Untersuchungsstelle Plauen
In der Untersuchungsstelle Plauen werden Proben aus den Talsperren im Vogtland, Zwickauer Land und aus einigen Erzgebirgstalsperren untersucht.  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen, Fotograf Jan Gutzeit

Damit die Stauanlagen und Flussgebiete in kürzester Zeit erreicht werden können, sind die Untersuchungsstellen in Regionen angesiedelt, wo es viele Talsperren gibt: in Paulsdorf im Osterzgebirge, in Saidenbach im Erzgebirge und in Plauen im Vogtland.

Orgainisatorisch sind die Untersuchungsstellen den regionalen Betrieben zugeordnet.

Untersuchungsstelle Paulsdorf (Osterzgebirge)

Betrieb Betrieb Oberes Elbtal  
Trinkwasser Talsperren Gottleuba, Klingenberg, Lehnmühle, Lichtenberg
Speicher Altenberg, Radeburg 2
Großer Galgenteich
 
Brauchwasser Talsperren Bautzen, Kauscha, Malter, Naulais, Quitzdorf, Wallroda
Hochwasserrückhaltebecken Buschbacg, Göda, Friedrichswalde-Ottendorf, Karlsdorf, Lauenstein, Liebstadt, Mordgrundbach, Reinhardtsgrimma, Zaukerode 1 + 2
Speicher Knappenrode, Lohsa 1, Radeburg 1, Staucha
 
Laborausstattung
  • induktiv gekoppeltes Plasma–Massenspektrometer (ICP- MS) - u.a. zur Analyse von Metallen
  • Ionenchromatograph - zur Bestimmung von Anionen wie z.B. Chlorid, Nitrat und Sulfat
  • verschiedene Photometer - zur Bestimmung u.a. von Phosphat, Ammonium und Färbung
  • TOC Analyzer - zur Bestimmung von organischem Kohlenstoff
  • Multiparametersonden - zur Aufnahme von pH, Leitfähigkeit, Sauerstoff und Temperatur
  • Fluoroprobe III - zur Chlorophyllbestimmung mittels Fluoreszenzanregung
  • Mikroskope - zur Phytoplanktonbestimmung
  • Titrationsautomaten -  zur Bestimmung der Wasserhärte
 

Untersuchungsstelle Saidenbach (Erzgebirge)

Betrieb Freiberger Mulde / Zschopau
Trinkwasser Talsperren Cranzahl, Eibenstock, Einsiedel, Neinzehnhain 1, Neunzehnhain 2, Saidenbach, Sosa
Brauchwasser Revierwasserlaufanstalt Freiberg mit 10 Stauanlagen
Laborausstattung  

Untersuchungsstelle Plauen (Vogtland)

Betrieb Zwickauer Mulde / Obere Weiße Elster
Trinkwasser Talsperren Carlsfeld, Dröda, Muldenberg, Sosa, Stollberg, Werda
Brauchwasser Talsperren Amselbach, Falkenstein, Klingerbach, Koberbach, Pirk, Pöhl, Wolfersgrün
Speicher Crimmitschau
Laborauststattung
  • induktiv gekoppeltes Plasma–Massenspektrometer (ICP- MS) - u.a. zur Analyse von Metallen
  • Ionenchromatograph - zur Bestimmung von Anionen wie z.B. Chlorid, Nitrat und Sulfat
  • verschiedene Photometer - zur Bestimmung u.a. von Phosphat, Ammonium und Färbung
  • TOC Analyzer - zur Bestimmung von organischem Kohlenstoff
  • Multiparametersonden - zur Aufnahme von pH, Leitfähigkeit, Trübung, Sauerstoff und Temperatur sowie Bestimmung mikrobiologischer Parameter wie Coliforme/E. coli und von Blaualgentoxinen (Microcystin ADDA ELISA)
  • Fluoroprobe III - zur Chlorophyllbestimmung mittels Fluoreszenzanregung
  • Mikroskope - zur Phytoplanktonbestimmung
  • Titrationsautomaten -  zur Bestimmung der Wasserhärte
  • Stickstoff & Phosphor Analyze
  • Elektronenmikroskop zur Bestimmung von Kieselalgen nach der EU Wasserrahmenrichtlinie

 

Reagänzgläser mit verschiedenen Lösungen © Landestalsperrenverwaltung Sachsen

Die Wasserbeschaffenheit der Talsperren, Wasserspeicher und Hochwasserrückhaltebecken werden routinemäßig durch ein Grund- und Steuerprogramm überwacht. Durch die Messungen kann man sehen, ob das Wasser zur vorgesehenen Nutzung, wie beispielsweise als Rohwasser zur Trinkwasseraufbereitung, geeignet ist.

Gemessen werden im Grundprogramm unter anderem: Wassertemperatur, pH-Wert, Sauerstoffgehalt, Trübung, Wasserhärte sowie die Konzentration verschiedener Stoffe wie Chrlorophyll, gelöster organischer Kohlenstoff (Huminstoffe), Phosphat, Nitrat, Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen und Mangan. Bei einigen Anlagen ist es nötig, das Grundprogramm zu erweitern. Hier werden unter anderem Aluminium und Fluorid zusätzlich erfasst.

Ein wichtiger Bestandteil unseres Messprogrammes ist auch die Bestimmung von Phytoplankton (zum Beispiel Grün- und Blaualgen)  im Gewässer. Bei besonderen Anlässen wie ein Massenaufkommen von Blaualgen oder Havarien werden zusätzliche Analysen durchgeführt.

Ein weiteres Messprogramm bezieht sich auf die Europäische Wasserrahmenrichtlinie. Sie stellt hohe Anforderungen an die Wassergüte, die mittelfristig in allen Gewässern erreicht werden soll. Dazu gehört unter anderem der chemische und ökologische Zustand der Gewässer. Dafür wird das Wasser auf Schadstoffe sowie biologische Komponenten wie Algen untersucht. 

Asterionella Formosa (47 x 5,1 Mikrometer)
Kieselalge »Asterionella Formosa« (47 x 5,1 Mikrometer)  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Untersuchungsstelle Plauen

Seit 2007 führt die Landestalsperrenverwaltung Ringversuche für die Phytoplanktonanalyse durch. Sie ist einer von zwei in Europa nach DIN EN ISO/IEC 17043 akkreditierten Versuchsanbietern. 

Bei den Ringversuchen erhalten die teilnehmenden Labore identische Proben, die nach vorgegebenen Kriterien analysiert werden müssen. Die Ergebnisse der Labore bewerten die Experten der Landestalsperrenverwaltung mit Hilfe genormter statistischer Verfahren und vergeben Zertifikate. Ringversuche haben damit eine zentrale Bedeutung im Qualitätsmanagement von Prüflaboren. Mit ihrer Hilfe können die Teilnehmer ihre analytische Leistungsfähigkeit nachweisen. An den Versuchen nehmen Prüflabore aus ganz Europa teil.

Das Phytoplankton ist ein besonders wichtiger Parameter für Trinkwasserspeicher, da es die Wasseraufbereitung empfindlich stören kann. Außerdem wird das Phytoplankton für die Bewertung der Talsperren und Speicher nach der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie benötigt. Das entwickelte Ringversuchsdesign gliedert sich in drei Komponenten:

  • Komponente 1: Referenzzählkammer - Berechnung der Konzentration und Volumenkonzentration von Mirkopartikeln
    Dieses Verfahren wurde von der Landestalsperrenverwaltung entwickelt und ist ein weltweites Alleinstellungsmerkmal.
  • Komponente 2: Planktonprobe - Berechnung von Gesamtzellzahl und Gesamtbiovolumen
  • Komponente 3: Videoclips von Planktonalgen - Taxonomische Bestimmung der Algen

Weitere Informationen finden Sie auf folgender Internetseite:

Freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ)

JÖJ-tler im Labor
© Landestalsperrenverwaltung Sachsen

Lust auf Natur, Biologie und Chemie? Die Untersuchungsstellen der Landestalsperrenverwaltung bieten ein Freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ) an. Wo Ihr Euch bewerben könnt, erfahrt Ihr unter diesem Link.

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