Untersuchungsstellen
Zu den Betrieben der Landestalsperrenverwaltung gehören drei Untersuchungsstellen - in Paulsdorf im Osterzgebirge, in Saidenbach im Erzgebirge und in Plauen im Vogtland.
Die Landestalsperrenverwaltung sorgt nicht nur dafür, dass Trink- und Brauchwasser in ausreichender Menge vorhanden ist, sondern sie legt auch ein besonderes Augenmerk auf die Qualität des Wassers. Seit Beginn der 1990er Jahre sind viele Talsperren und ihre Zuflüsse sauberer geworden.
Damit das auch so bleibt, überwacht die Landestalsperrenverwaltung die Wassergüte in ihren Talsperren, erarbeitet Gewässerschutzstrategien für die Stauanlagen und Einzugsgebiete und wirkt bei der Ausweisung von Trinkwasserschutzgebieten mit. Und sie wertet in ihren Untersuchungsstellen Proben von mehr als 400 Messstellen an Talsperren, Vorsperren und Fließgewässern aus.
Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Es steht deshalb auch unter besonderem gesetzlichen Schutz und muss höchsten Qualitätsanforderungen entsprechen. Damit dieser Anspruch gesichert ist, beginnt die Qualitätsprüfung nicht erst in den Wasserwerken, sondern bereits an den Talsperren und in ihren Einzugsgebieten.
In den Trinkwasserschutzzonen müssen Anwohner und Besucher sowie die Land- und Forstwirtschaft strenge Regeln befolgen. So umfasst die Trinkwasserschutzzone 1 meist die Wasserfläche und die Uferbereiche der Talsperren. Sie darf nicht betreten werden! Denn nur so kann der hohe Reinheitsgrad des Wassers gewährleistet werden.
An Trinkwassertalsperren sind beispielsweise Baden und Wassersport nicht erlaubt. Trotzdem sind die Talsperren beliebte Ausflugsziele. Denn meist liegen sie in idyllischen Wald- und Wandergebieten. Solange man die Wege nicht verlässt und seinen Müll wieder mitnimmt, spricht also nichts gegen einen Besuch.
In Sachsen durchläuft das Trinkwasser ein engmaschiges Multi-Barrieren-System. Das bedeutet, dass das Wasser von der Quelle bis zum Wasserhahn durch mehrere Barrieren vor schädlichen Einflüssen geschützt wird. Dabei arbeitet die Landestalsperrenverwaltung eng mit den regionalen Wasserunternehmen zusammen.
Die Nitratbelastung der Trinkwassertalsperren ist eng mit dem Einsatz von anorganischen Stickstoffdüngern (Mineralien) und organischen stickstoffhaltigen Düngern (Gülle, Jauche, Mist) verbunden. Kamen um 1900 rund 2,8 Kilogramm Dünger auf einen Hektar, waren es 1990 schon 125 Kilogramm.
Der eigentliche Anstieg der Nitratkonzentration in den sächsischen Trinkwassertalsperren begann Anfang der 1970er Jahre mit der Intensivierung der Landwirtschaft in der damaligen DDR. Bis zur politischen Wende wurde der Einsatz von mineralischen Stickstoffdüngern verfünffacht.
Damit konnte die Futtermittelproduktion gesteigert werden, was wiederum zu höheren Viehbeständen führte. Die anfallenden Tierexkremente wurden häufig auf Felder im Umkreis der Tierproduktionsanlagen gebracht, um Transportkosten zu sparen. Das führte zu einer massiven Überdüngung dieser Flächen. Eine der Folgen war eine ständig steigende Nitratkonzentration in den sächsischen Trinkwassertalsperren.
Seit den 1990er Jahren hat die Nitratbelastung in den sächsischen Trinkwassertalsperren deutlich abgenommen (siehe Grafik). Das zeigt die Auswertung von Daten seit 1970 durch die Landestalsperrenverwaltung Sachsen. Damit weisen Talsperren, die aus Oberflächenwasser gespeist werden, einen gegenteiligen Trend zu den steigenden Nitratkonzentrationen in einzelnen Grundwasserbereichen auf.
Die Einzugsgebiete der sächsischen Trinkwassertalsperren werden überwiegend land- oder forstwirtschaftlich genutzt. Bei keiner einzigen wurde der Nitrat-Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter annähernd erreicht. In den Einzugsgebieten mit überwiegend landwirtschaftlicher Nutzung liegt die mittlere Nitratkonzentration im Rohwasser der Trinkwassertalsperren derzeit deutlich unter 20 Milligramm pro Liter, in den Einzugsgebieten mit überwiegend forstwirtschaftlicher Nutzung sogar unter zehn Milligramm pro Liter. Damit werden die Forderungen der Trinkwasserverordnung bereits von Seiten des Rohwassers in vollem Umfang erfüllt.
Möglich wurde dieses Ergebnis durch den Rückgang der Tierbestände nach der politischen Wende, die Sanierung der Einzugsgebiete Mitte bis Ende der 1990er Jahre sowie durch langjährige feste Partnerschaften mit der Landwirtschaft. In Kooperationsverträgen zwischen Landwirtschaft und Wasserwirtschaft wird vor allem auf die ganzjährige Begrünung des Ackerlandes mit Zwischenfrüchten geachtet. Auch gibt es eine hohe Akzeptanz von gewässerschonenden Düngemethoden und konservierender Bodenbearbeitung.
Auch an den Brauchwassertalsperren spielt die Wasserqualität eine große Rolle. So brauchen beispielsweise die Solarindustrie, Chipherstellung oder die Lederproduktion für die Herstellung ihrer Produkte Wasser in einer bestimmten Qualität. Die Ansiedlung von Industrie im Freistaat ist deshalb eng damit verbunden, ob Wasser in ausreichender Menge und Qualität vorhanden ist.
Viele Brauchwasserspeicher der Landestalsperrenverwaltung sind zudem beliebte Naherholungsziele und werden zum Baden genutzt. Einige davon sind ausgewiesene EU-Badegewässer. Das bedeutet, sie sind allgemein anerkannte Badeseen, die jedes Jahr gemäß der sächsischen Badegewässerverordnung während der Badesaison auf ihre Qualität geprüft werden.
Folgende Anlagen der LTV sind EU-Badegewässer:
Die Badegewässer werden in der Badesaison durch die Gesundheitsämter überwacht. Auf der Internetseite zum Gesundheitlichen Verbraucherschutz des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt befinden sich die aktuellen Untersuchungsergebnisse der sächsischen EU-Badegewässer.
Zu den Betrieben der Landestalsperrenverwaltung gehören drei Untersuchungsstellen - in Paulsdorf im Osterzgebirge, in Saidenbach im Erzgebirge und in Plauen im Vogtland.
Auf unserer Themenkarte finden Sie unter anderem die Stauanlagen und Hochwasserschutzprojekte der Landestalsperrenverwaltung, aber auch die Zuständigkeitsbereiche unserer Betriebe sowie deren Flussmeistereien.