Die Großstadt Leipzig sowie die Landkreise Leipziger Land, Nordsachsen und Teile von Mittelsachsen werden durch den Betrieb Elbaue / Mulde / Untere Weiße Elster betreut. Der Betrieb hat seinen Sitz in Rötha südlich von Leipzig. In der Region ist er mit vier Stau- und fünf Flussmeistereien vertreten. Der Betrieb ist zuständig für 23 Stauanlagen und rund 770 Kilometern Gewässer 1. Ordnung mit vielen Hochwasserschutzanlagen, davon rund 340 Kilometern Deichen. In Trebsen betreibt der Betrieb ein Hochwasserschutzlager, in dem unter anderem Sandsäcke, Geotextilien und mobile Hochwassersperren lagern, die im Notfall von den Katastrophenstäben abgefordert werden können.
Fast alle Stauanlagen des Betriebes haben eine Hochwasserschutzfunktion. Zum Stauanlagensystem im Südraum von Leipzig gehören acht Speicher, Hochwasserrückhaltebecken und Talsperren sowie das Pumpwerk Sermuth mit der Muldewasserüberleitung zum Speicher Witznitz. Das Talsperren- und Speichersystem Untere Pleiße wurde in den 1960er Jahren angelegt, um die Industrie im Südraum von Leipzig mit Wasser zu versorgen und vor Hochwasser zu schützen. Im Gebiet der Jahna befindet sich ein ein System aus sechs Hochwasserrückhaltenecken und einer Talsperre.
Seit dem Hochwasser 2002 hat der Betrieb Elbaue / Mulde / Untere Weiße Elster viele Hochwasserschutzmaßnahmen umgesetzt. Andere befinden sich derzeit in Planung oder Ausführung. So ist die Stadt Grimma an der Mulde seit 2019 geschützt, die Stadt Eilenburg sogar bereits seit 2009. Aber auch Großprojekte wie der Bau der Polder Löbnitz oder Dautzschen werden von Rötha aus koordiniert.
Kontakt zum Betrieb Elbaue / Mulde / Untere Weiße Elster
Die Staumeister und ihre Kollegen bewirtschaften und unterhalten die Stauanlagen des Betriebes vor Ort. Sie führen außerdem die täglichen Messungen und Sichtkonrollen durch und regeln die Wasserabgabe an Industriebetriebe oder den Unterlauf des jeweiligen Flusses.
Während die Talsperre Schömbach eine eigene Staumeisterei hat, werden das Hochwasserrückhaltebecken Regis-Serbitz, der Wasserspeicher Borna und die Talsperre Windischleuba (Thüringen) von der Staumeisterei Regis bewirtschaftet.
Die Staumeisterei Witznitz-Sermuth ist für das Hochwasserrückhaltebecken Stöhna, die Wasserspeicher Lobstädt, Witznitz und den Stausee Rötha zuständig. Außerdem gehört das Pumpwerk Sermuth mit der Muldewasserüberleitung zum Speicher Witznitz dazu.
Die Flussmeister und ihre Mitarbeiter sorgen dafür, dass an den Gewässern 1. Ordnung immer alles richtig abfließen kann. Sie entfernen Abflusshindernisse wie umgefallene Bäume und Sedimentanlagerungen. Sie pflegen Gehölze, Deiche und Böschungen. Auch Renaturierungen von Flussläufen werden teilweise durch die Flussmeistereien selbst durchgeführt, größere Maßnahmen werden an Firmen vergeben.
Jedes Jahr werden die Deiche unter die Lupe genommen. Auch andere Hochwasserschutzanlagen wie Mauern, Siele, Pumpwerke und Deichscharten müssen ständig überwacht und gewartet werden. Bei Hochwasser stehen die Fachleute aus den Flussmeistereien den Katastrophenstäben und Wasserwehren als Berater zur Seite.
Der Betrieb Elbaue / Mulde / Untere Weiße Elster hat die meisten Fluss- und Deichkilometer in seiner Zuständigkeit. Sie werden von den Flussmeistereien Bad Düben, Borna, Grimma, Leipzig und Torgau betreut. In der Flussmeisterei Grimma befindet sich eines der fünf Lager der Landesreserve zur Hochwasserbekämpfung des Freistaates Sachsen.
118 Kilometer Deiche, davon 91 Kilometer an der Elbe
55 Siele
15 Deichscharten
1 Schöpfwerk
Wasserbauliche Anlagen
4 Wehre
6 Sohlschwellen
Großer Teich Torgau
Themenkarte der Landestalsperrenverwaltung
Auf unserer Themenkarte finden Sie unter anderem die Stauanlagen und Hochwasserschutzprojekte der Landestalsperrenverwaltung, aber auch die Zuständigkeitsbereiche unserer Betriebe sowie deren Flussmeistereien.
Zu den Betrieben der Landestalsperrenverwaltung gehören drei Untersuchungsstellen - in Paulsdorf im Osterzgebirge, in Saidenbach im Erzgebirge und in Plauen im Vogtland.